Wärmeverteilsystem- Fußbodenheizung
Viele meinen, dass Fußbodenheizung gleich Fußbodenheizung sei.
Falsch!
Deshalb hier also das Allerwichtigste über das Thema Fußbodenheizung
Zunächst einmal gibt es die verschiedensten Bauformen, so z. B.
- Trockenbausysteme, bei denen die Estrichplatten oberhalb der Heizungsrohre verlegt werden,
in der Regel von diesen durch ein Stahlblech getrennt.
- Nassbausysteme, bei denen die Heizungsrohre auf die Rasterplatten geklipst und
in den Estrich eingegossen werden
- Nassbausysteme, bei denen die Heizungsrohre zwischen die Noppen einer Grundplatte
gedrückt und in den Estrich eingegossen werden
- Sanierungssysteme im Altbau, bei denen die Heizungsrohre in eine dünn aufgetragene
Latex-Masse eingegossen werden
- Vertikalsysteme (Wandheizungen), bei denen jeder Bildernagel zum Abenteuer wird
usw. usw.
Jedes System hat seine Vor- und Nachteile. Manchmal kommt es darauf an, einen besonders dünnen und damit reaktionsschnellen Estrich zu haben (es wird dann relativ schnell warm), während es in anderen Fällen z. B. auf eine besonders preiswerte Ausführung ankommt. - Und dabei kann “preiswert” durchaus gut sein, denn es ist eben nicht so, dass eine besonders teure Fußbodenheizung auch automatisch mehr und “bessere” Wärme abgibt.
Es gibt also nicht “die eine” Fußbodenheizung - und deshalb muss vor einem Angebot
überhaupt erst einmal geklärt werden, welche Erwartungen die Bauherrschaft an die künftige Fußbodenheizung hat.
Im Hinblick auf den späteren Betrieb mit einer Wärmepumpe muss dabei insbesondere berücksichtigt werden, mit welchen Heizwasser-Temperaturen die Fußbodenheizung den jeweiligen Raum warm bekommen soll. Hier gilt die Regel:
Je niedriger die Heizwasser-Temperatur, desto geringer auch die Stromrechnung für den Betrieb der Heizungswärmepumpe.
Ein Beispiel:
Ein 40 Quadratmeter großer Raum habe bei -12 Grad außen und 20 Grad innen einen Heizleistungsbedarf von 2160 Watt. Aufgrund von der geplanten Einrichtung kommen nur
30 Quadratmeter als wirkungsvolle Wärmeabgabefläche in Frage.
Die Fußbodenheizung muss also im Schnitt 2160/30 = 72 Watt pro Quadratmeter abgeben können.
Jetzt gibt es für den Heizungsplaner 2 Möglichkeiten
1. Die Billig-Bauweise:
Bei 20 cm Verlegeabstand zwischen den einzelnen Rohren der Fußbodenheizung sind
72 Watt/Quadratmeter mit einer Vorlauftemperatur von 40 Grad und einer Rücklauftemperatur von 35 Grad möglich.
2. Die Wärmepumpen-Bauweise:
Bei 10 cm Verlegeabstand zwischen den einzelnen Rohren der Fußbodenheizung sind
72 Watt/Quadratmeter mit einer Vorlauftemperatur von nur 36 Grad und einer Rücklauftemperatur von nur 30 Grad möglich.
Durch diese Absenkung der mittleren Betriebstemperatur um 4,5 Grad muss sich die Wärmepumpe weniger “anstrengen”. Für den Bauherrn bedeutet das hier im Beispiel eine Senkung der Stromkosten für seine künftige Wärmepumpe um rund 11 % - und das Jahr für Jahr!
Merke also:
Der Verlegeabstand ist ein entscheidender Einflussfaktor für Ihre künftige Stromrechnung.
Sparen Sie hier nicht am falschen Ende!
Bilder zur Fußbodenheizung Rohr- Abstand 5 - 10 cm
Sie sehen also: Die Planung eines wirklich guten Wärmeverteilsystems bedarf einer intensiven Diskussion mit dem Bauherrn. Sie bedarf auch der genauen Kenntnisse des Wärmebedarfs in den einzelnen Räumen, abhängig vom gebauten Dämm-Standard.
Ohne diese Vorab-Klärung ist ein pauschales, aus der Luft gegriffenes Angebot nicht sinnvoll.